Hitze im Auto
02.08.2018 | FAHRSCHUL-NEWSHitze im Auto
Die Hitzewelle hat das Frühjahr 2018 weiter fest im Griff. Ende Mai meldete der Deutsche Wetterdienst mit Spitzenwerten von bis zu 33,3° Celsius den bislang heißesten Tag des Jahres. Auch in der zweiten Junihälfte ist laut aktueller Vorhersagen vorerst nicht mit Abkühlung zu rechnen. Während Freibad-Fans und Sonnenanbeterinnen jubilieren, haben Autofahrer angesichts tropischer Verhältnisse im Fahrzeuginnenraum wenig zu lachen.
Bei prallem Sonnenschein heizt sich das Interieur in kürzester Zeit dramatisch auf, Temperaturen um die 60° sind keine Seltenheit. Die drückende Hitze wird dabei schnell zum Gesundheits- und Sicherheitsrisiko für Insassen und Fahrer. Witterungsbedingte Ermüdungserscheinungen sowie nachlassende Konzentration am Steuer lassen insbesondere längere Fahrten zur Herausforderung werden.
Wir verraten Dir, wie Du der Hitze im Auto am besten begegnest und auf welche Methoden Du dabei besser verzichtest.
Vor der Fahrt
Um den durch direkte Sonneneinstrahlung verursachten Brutkasten-Effekt abzumildern, kannst Du die Scheiben der hinteren Seitenfenster mit einer speziellen Schutzfolie bekleben. Für die Front- und Heckscheibe gibt es vergleichbare Vorrichtungen in Form von Sonnenblenden oder Rollos, diese dürfen aber selbstverständlich nur im geparkten Zustand zum Einsatz kommen.
Elektronische Geräte, leicht verderbliche Lebensmittel und Medikamente solltest Du vor unmittelbarer Sonneneinstrahlung schützen und entsprechend verstauen. Auch Dein Deo- oder Haarspray gilt es in kühleren Bereichen wie dem Handschuhfach zu transportieren, denn der Druck in Spraydosen kann bei großer Hitze so stark ansteigen, dass sie explodieren können.
Bevor Du in ein stark erhitztes Fahrzeug einsteigst, ist zunächst Durchlüften angesagt. Öffne Türen und Schiebedach, damit die warme Luft entweichen kann. Sobald Lenkrad und Sitze auf ein erträgliches Maß abgekühlt sind, kannst Du die Türen wieder schließen und den Umluftschalter betätigen, um die Temperatur im Innenraum weiter zu reduzieren.
Vermeide, wenn möglich, Fahrten während der Mittagshitze. Zwischen 12 und 15 Uhr erreicht die Sonne ihren Höchststand und knallt erbarmungslos auf die Straßen. Längere Reisen solltest Du deshalb unbedingt in den Morgen- oder Abendstunden antreten, die Mittagszeit nutzt Du besser für eine Pause an einem schattigen Ort.
Während der Fahrt
Im Sommer erscheint die vollautomatisierte Klimaanlage als die höchste Errungenschaft der Fahrzeugelektronik. Doch die richtige Bedienung will gelernt sein: Die brütende Hitze verleitet zum Überregulieren der Innentemperatur, Erkältungs- und Verkühlungsgefahr sind die Folgen. Gemäß einer Empfehlung des ADAC sollte der Unterschied zwischen Außen- und Innentemperatur daher nie mehr als sechs Grad betragen. Weiterhin solltest Du die Lüftung so einstellen, dass der Luftstrom nicht unmittelbar auf Dein Gesicht oder deinen Körper zielt, sondern über Deine Schultern bläst.
Eine unverhältnismäßige Nutzung der Klimaanlage ist indes nicht nur schädlich für Deine Gesundheit: Unter dem erhöhten Treibstoffverbrauch und CO2-Ausstoß leidet auch die Umwelt und – spätestens an der Zapfsäule – Dein Geldbeutel. Je nach Technik und Einstellungen errechnen Experten auf 100 Kilometer einen Mehrverbrauch von bis zu zwei Litern. Bei Kurzstrecken empfiehlt es sich deshalb, die Klimaanlage gar nicht erst einzuschalten und stattdessen bei geöffneten Fenstern Zugluft hereinzulassen. Wenige Minuten vor Fahrtende solltest Du die Klimaanlage in jedem Fall ausschalten und nur das Gebläse weiterlaufen lassen, damit das Kondenswasser verdunstet. Ansonsten kann die Restfeuchtigkeit im Lüftungssystem zur Bildung übelriechender Bakterien führen.
Wer nicht über den Luxus einer Klimaanlage verfügt, darf einen kleinen Ventilator am Armaturenbrett anbringen, solange dieser das Sichtfeld nicht beeinträchtigt. Besonders energieschonend ist das aber nicht.
Pause!
Auf längeren Fahrten solltest Du Deinen Mitfahrern und Dir regelmäßig Pausen gönnen. Eine Fahrtunterbrechung an einem schattigen Plätzchen ist die beste Gelegenheit, um bei Hitze die für die Weiterfahrt notwendige Energie wiederherzustellen. Denk vor allem daran, Deinen Körper mit ausreichend Flüssigkeit zu versorgen. Achte bei der Wahl eines Parkplatzes darauf, den Lauf der Sonne miteinzubeziehen, ansonsten erwartet Dich bei der Rückkehr zum Fahrzeug möglicherweise eine unangenehm heiße Überraschung.
Kinder und Tiere darfst Du niemals unbeaufsichtigt im Auto zurücklassen. Für kleine und tierische Insassen wird der Wagen selbst bei kurzen Stopps schnell zur Todesfalle. Handle verantwortungsvoll – nicht nur im Sommer, sondern das ganze Jahr über!
Dress for the occassion?!
Freizügige und luftige Kleidung ist eine naheliegende Antwort auf die sommerlichen Temperaturen. Doch nicht jedes Outfit wird dabei den Anforderungen des Straßenverkehrs gerecht. Wer mit Flip-Flops oder barfuß fährt, handelt zwar gesetzeskonform, riskiert bei Unfällen aber eine Mitschuld wegen grober Fahrlässigkeit und damit auch den Versicherungsschutz.
Das Fahren im Bikini ist Frauen wie Männern grundsätzlich erlaubt. Schwieriger wird es hingegen im Fall von Sonnenbrillen: Hierbei darf es weder zu einer Einschränkung der visuellen Wahrnehmung kommen, noch darf die Tönung zu stark sein. Wie auch im Fall des Schuhwerks gilt an dieser Stelle: Safety first, style second!
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Abschließend möchten wir noch einmal darauf hinweisen, dass Menschen unterschiedlich und individuell auf Hitze reagieren. Achte deshalb stets aufmerksam auf Dich und mute Deinem Körper nicht zu viel zu. Anzeichen von hitzebedingter Erschöpfung oder ähnlichen Symptomen vor oder während der Fahrt solltest Du unverzüglich entgegenwirken und die Fahrt erst dann antreten bzw. fortsetzen, wenn Du Dich vollständig erholt hast.
Einen kühlen Kopf am Steuer bewahrst Du auch bei Hitze in erster Linie durch ein sicheres Fahrgefühl. Unsere Fahrlehrer helfen Dir dabei, auf sämtliche Witterungsbedingungen angemessen zu reagieren. Vereinbare noch heute einen Termin mit uns:
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